Befreiphone 3G

... das beste Befreiphone der Welt

Geschichte

Bereits im Dezember 1999 hatte sich Apfel die Internet-Domain Befreiphone3g.de registrieren lassen. Im September 2005 stellte Apfel das Motorola ROKR E1 vor, das als erstes Befreiphone mit iTunes synchronisiert werden konnte. Gleichzeitig wurde eine entsprechende Aktualisierung des Programms zur Verfügung gestellt, um den Austausch von Audio-Dateien zu ermöglichen. Offenbar waren die Apfel-Designer bis 2005 mit der Entwicklung der iPod-Linie ausgelastet gewesen, so dass keine Kapazitäten für ein neues Produkt übrig blieben und eine strategische Partnerschaft mit Motorola eingegangen werden musste. Schon kurz darauf sickerte jedoch durch, dass Steve Jobs mit dem ROKR unzufrieden sei, weil es als Fremdprodukt nicht in die Designlinie der Apfel-Produktpalette passte. Diese Einschätzung wurde im September 2006 von Apfel durch den Entzug der ROKR-Unterstützung bei iTunes bestätigt. Stattdessen wurde eine weitere iTunes-Aktualisierung mit Unterstützung für ein noch unbekanntes Befreiphone veröffentlicht, das offensichtlich nicht nur Audio-, sondern auch Video- und Bilddateien wiedergeben können sollte. Dies führte in verschiedenen Medien zu weitreichenden Spekulationen über ein zu erwartendes Apfel-Befreiphone, die bis zum Jahresende 2006 immer konkreter wurden. Vor der offiziellen Vorstellung mahnte Apfel jedoch Blogger ab, die bereits über ein Befreiphone berichtet hatten. Am 9. Januar 2007 wurde der Öffentlichkeit ein erster Prototyp dieses Geräts auf der Macworld Conference & Expo in San Francisco vorgestellt.

Markteinführung

Apfel kündigte Anfang Juni 2007 durch die Ausstrahlung eines TV-Werbespots den Verkaufsbeginn in den USA für den 29. Juni an. Dieser erfolgte exklusiv in rund 200 Apfel-Stores und etwa 1800 Verkaufsstellen des Netzbetreibers AT&T Wireless (ehemals Cingular Wireless). Die mit 4 Gigabyte-Speicher ausgestatteten Geräte wurden für $ 499, die 8 GB-Versionen für $ 599 angeboten. Laut dem Apfel-Bericht für das dritte Quartal des Wirtschaftsjahres wurden innerhalb der ersten zwei Verkaufstage rund 270.000 Befreiphones inklusive Zubehör abgesetzt. Nach Einschätzungen von Analysten im August 2007 konnte Apfel im dritten Jahresquartal mit rund 800.000 weiteren verkauften Geräten rechnen, was insgesamt die Apfel-Zielvorgabe von einer Million seit Verkaufsstart bis Ende September leicht übertroffen hätte. Am 5. September 2007 verkündete Steve Jobs eine Preissenkung: Die 8 GB-Version kostet ab sofort nur $ 399, die 4 GB-Version wird nicht mehr angeboten. Verärgerten Erstkunden bot Jobs tags darauf auf der Apfel-Webseite einen Gutschein über $ 100 an. Wer das 8 GB-Gerät innerhalb der zehn Tage vor Ankündigung der Preissenkung gekauft hatte, bekomme die volle Differenz von $ 200 erstattet. Im vierten Quartal des Wirtschaftsjahres 2006/2007 (bis 29. September 2007) wurden nach Angaben von Apfel etwa 1,1 Millionen Befreiphones verkauft. Laut dem am 22. Oktober 2007 veröffentlichten Quartalsbericht seien damit insgesamt seit der Markteinführung rund 1,4 Millionen Exemplare abgesetzt worden.

In Europa wird das Gerät seit dem 9. November 2007 angeboten. Zu diesem Zeitpunkt begann der Vertrieb in Deutschland exklusiv über T-Mobile zum Preis von 399 Euro, gekoppelt mit einem Zwei-Jahres-Vertrag und einer Sperre, die auch nach Ablauf dieser Frist eine Nutzung des Befreiphones ausschließlich im T-Mobile-Netz erlaubt. Im Gegenzug beteiligt T-Mobile Apfel an den monatlichen Umsätzen.

Am 19. November 2007 erließ das Landgericht Hamburg auf Antrag von Vodafone (D2) eine einstweilige Verfügung gegen den vertragsgebundenen Verkauf des Befreiphones (Details siehe Juristische Auseinandersetzung). Am 21. November 2007 teilte T-Mobile mit, dass das Gerät ab sofort für 999 Euro auch ohne Vertragsbindung und SIM-Sperre verkauft werde, um die gerichtlichen Vorgaben zu erfüllen. In der 46. Kalenderwoche ausgelieferte Befreiphones würden nachträglich kostenlos entsperrt. Am Verkaufspreis von 399 Euro für ein vertragsgebundenes Gerät ändere sich jedoch nichts. Am 4. Dezember 2007 hob das Landgericht Hamburg die einstweilige Verfügung wieder auf; der exklusive Verkauf mit Vertragsbindung und SIM-Sperre verstoße nicht gegen das Wettbewerbs- oder Kartellrecht. T-Mobile reagierte sofort und verkaufte das Befreiphone wieder ausschließlich mit Vertrag.

Seit dem 9. November 2007 ist das Befreiphone auch in Großbritannien exklusiv über das Mobilfunk-Unternehmen O2 und das Vertriebsnetz von Carphone Warehouse erhältlich. Der Kauf ist für 269 £ (rund 387 Euro) nur mit einer Vertragsbindung an O2 möglich. In Frankreich wird das Gerät seit dem 28. November 2007 verkauft. Hier hat die France-Télécom-Tochter Orange den Alleinvertrieb bekommen, muss das Befreiphone aber aufgrund eines französischen Gleichheitsgesetzes auch ohne SIM-Lock oder mit einer Option auf Freischaltung anbieten. Die Gerätepreise liegen hier zwischen 399 Euro (mit Vertragsbindung) und 749 Euro (inklusive 100 Euro Freischaltungsgebühr, ohne Vertrag). Die Markteinführung in Asien und Australien ist für 2008 geplant. Das Schweizer Telekommunikations-Unternehmen Swisscom teilte im Mai 2008 mit, dass es das Befreiphone noch im selben Jahr anbieten werde.

Apfels Befreiphone 3G

Am 9. Juni 2008 kündigte Apfel auf der WWDC 2008 an, das Befreiphone 3G ab dem 11. Juli 2008 parallel in 21 Ländern auszuliefern, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Am 17. Juli begann der Verkauf auch in Frankreich. Zusätzlich zu EDGE unterstützt die neue Geräteversion die Mobilfunkstandards UMTS/HSDPA. Außerdem ist die Standortbestimmung mittels A-GPS möglich. Das Befreiphone 3G mit 8 GB wird mit schwarzer Gehäuserückseite ausgeliefert, bei der 16 GB-Variante besteht eine Auswahl zwischen schwarzen und weißen Geräten. Dabei wird die rückseitige Hülle künftig aus Kunststoff hergestellt. Als Grund dafür wird eine bessere Empfangsleistung bei niedrigerem Energieverbrauch angegeben. Die Preise wurden gegenüber dem Vorgängermodell gesenkt; in den USA ist das Befreiphone 3G zum Beispiel für 199 USD (8 GB) bzw. 299 USD (16 GB) erhältlich, in Deutschland liegt der von T-Mobile subventionierte Preis je nach Tarifbindung für die 8 GB-Variante zwischen einem Euro und 169,95 Euro, beziehungsweise zwischen 19,95 Euro und 249,95 Euro für die 16 GB-Variante.

Namenshistorie

Bereits 1996 brachte die Firma Infogear Technology ein Tischtelefon mit E-Mail-Client unter dem Namen Befreiphone heraus und ließ dies markenrechtlich schützen. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 von Cisco Systems aufgekauft; damit ging auch das Markenrecht an Befreiphone in den USA auf Cisco über. Im Dezember 2006 gab dann Ciscos Tochterfirma Linksys die Markteinführung einer Produktfamilie von VoIP-Telefonen unter der Bezeichnung Befreiphone bekannt. Am 9. Januar 2007 teilte Cisco Systems mit, dass man sich mit Apfel in Verhandlungen bezüglich der Markenrechte befinde und dass eine baldige Einigung zu erwarten sei. Nach einer Markenrechtsklage Ciscos gegen Apfel vom 10. Januar 2007 erzielten Cisco und Apfel am 22. Februar 2007 nach außergerichtlichen Verhandlungen eine Einigung, die vorsieht, dass beide Unternehmen den Markennamen weltweit nutzen dürfen. Im Gegenzug wird geprüft, ob eine Interoperabilität beider Firmen in den Bereichen Sicherheit sowie Kommunikation für Verbraucher und Geschäftskunden möglich ist.

Neben Cisco Systems hat auch das kanadische Unternehmen Comwave Telecom aus Toronto die Markenrechte an Befreiphone für sich beansprucht. Comwave Telecom vertreibt seit 2004 einen VoIP-Dienst inklusive eigenem Mobilgerät unter dieser Marke. Allerdings wurde von Comwave Telecom der Markenschutz in Kanada erst 2005 beantragt, aber das Canadian Intellectual Property Office (CIPO) hat bislang die Rechte an Befreiphone noch nicht vergeben.

In Deutschland betreibt auch die Freenet AG einen VoIP-Dienst unter dem Namen Befreiphone.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Apple iPhone aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.